Sie sind hier: Startseite » Retrospektive » Presse

2007 Ein gemütliches Wochenende

KOMÖDIE WAR VOLLER ERFOLG

Gemünden: "fratze im kopp" spielte hinreißend

Man nehme einen untreuen Ehemann, eine couragierte Schwiegermutter, unbeirrbare Freunde und mische Bankräuber dazu. Dass dabei alles andere als ein „gemütliches Wochenende“ herauskommt, leuchtet ein. Während die Akteure auf der Bühne ins Schwitzen kamen, konnte sich das Premienpublikum in Gemünden gehörig amüsieren.

GEMÜNDEN. „Die Situation ist bekannt: Man hat eine anstrengende Arbeitswoche hinter sich, will sich am Wochenende in Ruhe auf der Couch lümmeln – da klingelt es, und die liebe Verwandtschaft schneit unangemeldet ins Haus. Aber, unserem Protagonisten der Kriminalkomödie passiert noch so manches andere. Viel Spaß bei der Premiere!“ wünschte Dietmar Wolf, der gemeinsam mit Margit keßler Regie führte, allen Zuschauern im Dorfgemeinschaftshaus Gemünden. Sie erwartete mit „Ein gemütliches Wochenende“ von Jean Stuart ein amüsanter Theaterabend, der von „fratze im kopp“ präsentiert wurde.
Schon 75 Minuten, bevor sich der Vorhang zu „Money Money“ von ABBA hob, hatten sich die ersten Zuschauer ihre Plätze gesichert. „Das ist bei uns immer so“, erzählte Wolf. Schon dieser Ansturm zeigt welchen Stellenwert das Theaterspiel in Gemünden hat. Kein Wunder, wissen die Zuschauer doch, dass sie sich auf ihre Mimen verlassen können: „fratze im kopp“ steht für einen Abend, bei dem herzlich gelacht werden kann. Leider, so musste Wolf vorab verkünden, sind auch die folgenden vier Vorstellungen schon ausverkauft, bis auf den 16. November (20 uhr), wofür noch einige wenige Restkarten zu haben sind.
Das Publikum war gekommen, um sich zu amüsieren – und es bekam allen Grund dazu. Die Kriminalkomödie sparte nicht mit Situationskomik und schlagfertigen Dialogen. Im Mittelpunkt stand Schriftsteller Raimund Hausmann (Emil Holzbach), der so seine ganz eigene Vorstellung von treue hat, die er in Erwartung seiner knackigen Neuerwerbung Monika (Monika Fialho-Schwarz) seinem Freund Emil Kaufmann (Thilo Wengenroth) verkündete: „Ein Mann betrügt nur dann seine Ehefrau, wenn er sich eine f e s t e Geliebte zulegt. Verstehst Du? Wenn man eine Nacht mit einer Freundin verbringt, ohne mit ihr zu schlafen, dann betrügst Du Deine Frau, weil Du deine Geliebte genauso behandelst wie deine Frau!“ Diese Sorgen hat Emil nicht, der mit seiner Freundin Vicky (Yvonne Wolf) die Ruhe auf dem Lande genießen will.
Dass es in der Ehe von Raimund und Christel (Sabine Jung) nicht zum besten steht, hatte die echauffierte Schwiegermama Simone (Martina Stahl) schon lange befürchtet: „Das ist kein Ehemann, das ist ein Vagabund! Solltest Du mal einen tödlichen Unfall haben, wäre er nicht einmal in der Lage, Deinen nackten Leichnam zu identifizieren“, hält sie ihrer Tochter vor.
Als dann auch noch zwei Bankräuber (Arno Eckstein, Denis Wolf) ins Haus flüchten, ist es mit Landidylle gänzlich vorbei. Da kann auch Kommissar Dünnbier (Dietmar Wolf) nicht viel ändern, der gnadenlos im Dunkeln tappt- oder auf der falschen Fährte des hübschen Dienstmädchen Susanne (Anne Keßler).
Nach dem überraschenden Ende dankte das Publikum dem Ensemble mit kräftigem Applaus für die gelungene Premiere. Ein besonderer Dank des Regisseurs gebührte dabei auch allen Helfern hinter der Bühne. (Angela Baumeier)