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2008 Comedy-Abend

Westerwälder Zeitung (02.06.08)

Till Hoheneder
Till Hoheneder

HERRENCREME ALS GESCHENK

"Fratze im kopp" feierte zehnjähriges Bestehen - Viele Lacher im Dorfgemeinschaftshaus Gemünden

Was schenk sich eine Theatergruppe zum runden Geburtstag? Eine fröhliche Feier - mit einem gelungenen Einakter und einem Gast, der die Lachmuskeln strapaziert. Und das kam bei der Fangemeinde in Gemünden gut an.

GEMÜNDEN. Mit seinem Liveprogramm Herrencreme kam Till Hoheneder ins Dorfgemeinschaftshaus Gemünden. Eingeladen war er von der Theatergruppe "fratze im kopp", die damit sich selbst und ihrer Fangemeinde eine Freude bereitete. "Es gibt wenige Weltstars wie mich, die so Volksnah geblieben sind", stellte der Comedian bei seinem Tourneehöhepunkt im Westerwald bescheiden fest. Und dazu gehörte auch, dass der 42-jährige immer wieder sein Publikum mit einbezog und Lokalkolorit in seine Texte mischte.
Das tat zunächst einmal die Gemündener Theatergruppe auch: Sie spielte den Einakter "Das Kälberbrüten" von Hans Sachs in urwüchsigem "Geminner" Platt. Eine Paraderolle für Margit Keßler als resolute Bäuerin, die ihren Mann (Dietmar Wolf) lautstark rumkommandierte. Vor diesem bessenen Weibsbild flüchtete selbst der Pfarrer (Thilo Wengenroth). Lachsalven und stürmischer Applaus zeigten, dass "fratze im kopp" mit diesem "Hausgemachten" genau richtig lag. Seit zehn Jahren gibt es die Theatergruppe, die seitdem mit ihren Aufführungen vielen Menschen Freude bereitet. An die Ursprünge erinnerte Dietmar Wolf: "Die Freiwillige Feuerwehr brauchte ein neues Fahrzeug, und bei der Weihnachtsfeier 1997 überlegten wir, wie das zu finanzieren sei. Wir spielen Theater!", so die Idee. Zum Glück war das mehr als eine Bierlaune, und bald fanden die ersten Proben im Keller von Andreas und Margit Keßler statt. "Feuerwehr und Theatergruppe sind seither in Gemünden ein Team", erklärte Wolf und dankte auch der Ortsgemeinde für ihre Unterstützung.
Dann trug Hoheneder seine Herrencreme auf: Sein Rundgang durch männliche Befindlichkeiten streifte Partnerschaftsanzeigen, führte an der Gemündener Änderungsschneiderei vorbei geradewegs zum Versuch, auch in der zweiten Lebenhälfte fit zu bleiben. Erinnerungen an die Jugendzeit mündeten im väterlichen Aufklärungs"gespräch". Mit Mick Jagger, Herbert Grönemeyer und Joe Cocker landeten schließlich drei Superstars vor einer gnadenlosen Jury - urkomisch und grandios von Hoheneder gespielt. Die Zugabe führte in das Kochstudio von Alfred Biolek. Bravissimo für diesen Abend. (Angela Baumeier)

Wäller-Wochenspiegel (05.06.08)

Gemündener Theatergrupp "fratze im kopp" mit Comedy-Abend gefeiert

Eine schöne Geburtstagsfeier zum 10-jährigen Bestehen der Theatergruppe "fratze im kopp" feierten die Mitglieder gemeinsam mit vielen Freunden und Fans im Dorfgemeinschaftshaus Gemünden. Begrüßt wurden sie von Dietmar Wolf, der auf die Entstehungsgeschichte und die Entwicklung der Theatergruppe einging. Er erzählte, wie vor zehn Jahren die Feuerwehr vor der Frage stand, wie man ein neues Fahrzeug finanzieren könnte. "Wir spielen Theater!", war die zündente Idee. Bald schon begannen die Proben: zunächst im Keller von Margit und Andreas Keßler, dann im Dorfgemeinschaftshaus, das die Ortsgemeinde - damals noch unter der Regie von Dieter Keßler - gerne zur Verfügung stellte. seit 1998 fanden die Aufführungen von "fratze im kopp" viele begeisterte Zuschauer, die sich an den Inszenierungen erfreuten. Dietmar Wolf dankte allen Aktiven, aber auch den vielen fleißigen Helfern, die zu der erfolgreichen Entwicklung beitrugen.
Bevor sich die Theatergruppe (und allen Zuschauern) mit dem Auftritt von Till Hoheneder selbst ein Geschenk bereiteten, spielten Margit Keßler (Bäuerin), Dietmar Wolf (Bauer) und Thilo Wengenroth (Pfarrer) in urwüchsigem "Geminner" Platt den Schwank "Das Kälberbrüten" von Hans Sachs. Das Publikum dankte mit Lachsalven und reichlich Applaus.
Dann war Zeit für den Auftritt des "unverbesserlichen, unkaputtbaren" Till Hoheneder, der sein Programm "Herrencreme" mitbrachte. Er entpuppte sich als ein wortgewandter, gestenreicher Comedian mit genauer Beobachtungsgabe und schlagfertiger Wortkunst. Ausgangspunkt für seine Comedy war - nach dem Posieren für das Pressefoto - die "Stadt" Gemünden selbst, in der es laut Hoheneder den besten Latte Macchiato zu trinken gibt, ihm leckere Fleischwurst serviert wurde, der Feuerwehrkalender im Keller den Mann erfreute und außerdem auch noch eine Änderungsschneiderei zu finden ist.
Schicht um Schicht "cremte" Till Hoheneder seine Zuhörer kräftig (und manchen auch etwas zu deftig) ein - mit Tipps, auch in der zweiten Lebenshälfte fit zu sein, auf die richtige Art und weise ein Aufklärungsgespräch mit der Tochter zu führen, mit dem Sohn ein "Männershopping" zu unternehmen oder mit seinen Erinnerungen an eine Silvesterparty in der eigenen Jugendzeit. Mit seiner Version auf "Deutschland sucht den Superstar" krönte Till Hoheneder sein Programm. Als Zugabe gab es Illusionszauber: Denn flugs stand Alfred Biolek auf der Bühne. (Text: Angela Baumeier)